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Trinkgeld und Verhaltensregeln in Amsterdam

Trinkgeld und Verhaltensregeln in Amsterdam | Ein direkter Nachbar Deutschlands sind die Niederlande. Ein eher kleines Land, doch sehr erfolgreich und oftmals falsch ein- bzw. unterschätzt. Die Menschen dort sind sehr offen und gastfreundlich, was aber noch lange nicht heißt, dass Touristen in diesem Land alles tun und lassen können. Niederländer sind stolz auf ihr Land und sind wertebewusst.

Das Land ist zwar nicht wirklich so religiös, dennoch spielt die Kirche eine wichtige Rolle in Teilen der Niederlande. Es gibt hier viele extreme Regeln, die besser eingehalten werden sollten damit es zu keinen Strafen kommt. Nachfolgend einige wichtige Tipps und Verhaltensregeln für die erste Reise nach Amsterdam, damit der Urlaub unvergesslich und stressfrei wird.

Trinkgeld in Amsterdam

Zu Beginn ein sehr wichtiges Thema in den Niederlanden: das Trinkgeld. Grundsätzlich wird in den Niederlanden fast alles per Karte gezahlt. Wichtig ist darauf zu achten, dass auf der Karte ein Maestro- oder V-Pay Zeichen abgebildet ist. Auch sehr geringe Geldbeträge werden dort mittels Karte gezahlt. In vielen Bars und Restaurants ist es sogar so, dass nur Kartenzahlung möglich ist, da die Kellner nur mit einem Lesegerät ausgerüstet sind.

Das Trinkgeld in einem Restaurant wird in etwa gleich gehandhabt wie in Deutschland. Üblich sind hier 5% bis 10 % des Rechnungsbetrages. Hat die Servicekraft nur ein Lesegerät und kein Portemonnaie dann kann entweder ein Betrag genannt werden der gezahlt werden möchte, also Rechnungsbetrag plus Trinkgeld, oder der Restaurantbesucher kann selbst das Trinkgeld in das Lesegerät eintippen. Wichtig ist hier nicht den gesamten Rechnungsbetrag mit Trinkgeld ein zu tippen, sondern nur das Trinkgeld.

In den Hotels ist Trinkgeld nicht üblich, aber bei einem besonders engagierten Service kann ruhig ein kleines Dankeschön gegeben werden. Taxifahrer erwarten bis zu 10 % des Rechnungsbetrags. Da vor allem rund um Amsterdam viele unseriöse Taxifahrer ihr Unwesen treiben, sollte in Vorhinein ein realistischer Festpreis vereinbart werden. Fahrten mit dem Taxi sind relativ teuer und deshalb reicht es den Betrag aufzurunden. Das Trinkgeld in öffentlichen Toiletten beträgt in der Regel 0,50 €.

Essen und Trinken

Trinkgeld und Verhaltensregeln in Amsterdam

Hinsichtlich des Essens gibt es relativ wenige Vereinbarungen, die eingehalten werden sollten. Typischerweise essen Niederländer die warme Hauptmahlzeit abends. Fast überall ist es daher möglich, bis 22 Uhr warme Speisen zu bekommen. In Deutschland ist es üblich, dass eine Rechnung auch getrennt gezahlt werden kann.

Rechnungen in Bars oder Restaurants werden in den Niederlanden generell für den gesamten Tisch ausgestellt und durch eine Person gezahlt. Der Betrag wird erst im Nachhinein untereinander geteilt. Wird allerdings im Vorhinein gesagt, dass die Rechnungen getrennt erstellt werden sollen, dann ist das auch in den meisten Lokalitäten möglich.

In kleineren Kneipen herrscht oft eine Art von Selbstbedienung. Die Servicekräfte kommen hier nicht zum Tisch um die Bestellung aufzunehmen. Stattdessen muss der Gast die Bestellung selbst an der Theke aufgeben. Generell wird kein Tabak bzw. Alkohol an unter 18-Jährige verkauft. Auch der Alkoholkonsum ist unter 18 Jahren verboten. Bis zu einem Alter von 25 Jahren muss generell beim Kauf von Alkohol ein Ausweis gezeigt werden.

Wer nach Amsterdam reist, sollte unbedingt die niederländische Küche ausprobieren. Es gibt eher einfache aber nahrhafte Speisen wie beispielsweise Kartoffelpüree mit Kohl und Wurst (Stamppot), Pfannkuchen (Pannekoeken) oder kleine Eierkuchen (Poffertjes).

Begrüßung

In der Regel fällt die Begrüßung in den Niederlanden eher salopp aus. Meist wird mit Hoi, Morgen oder Hallo begrüßt. Selten kommt der Handschlag zum Einsatz, meist nur zwischen Bekannten die sich länger nicht mehr gesehen haben. Relativ schnell wird einem das Du angeboten. Am besten ist es abzuwarten, ob der andere einen duzt. Bei hochrangigen Personen und Ämtern ist aber auf jeden Fall das Sie angebracht.

Aber auch sonst ist bei einem ersten Treffen nichts falsch daran sein Gegenüber erst mal die Hand zu geben und ihn zu siezen, solange bis dieser dann zum Du übergeht. Freunde oder gute Bekannte, die man nicht täglich sieht, werden mit drei Luftküsschen verabschiedet (links, rechts, links).

Rauchen

Bereits 1990 wurde in den Niederlanden das Rauchen in Behörden bzw. generell in öffentlichen Einrichtungen verboten. Ab 2000 folgte das Rauchverbot in öffentlichen Verkehrsmitteln. Ausgeweitet wurde 2004 das Verbot auch auf andere öffentliche Einrichtungen und auf Arbeitsplätze. Allerdings darf jeder, sogenannte Raucherbereiche ausweisen, solange der Nichtraucherschutz beachtet wird.

In der Gastronomie hat sich dagegen das Rauchverbot mehr oder weniger durchgesetzt. Im Normalfall gehen Raucher vor die Tür. Ausnahmen hierfür gibt es in den Coffeeshops, in speziellen Raucherzimmern in Hotels oder eben kleine abgetrennte Raucherbereiche in Bars bzw. Restaurants.

Tabus

1. Tabu: Jede Art von Drogen konsumieren

Ein großes Missverständnis über die Niederlande gibt es hinsichtlich des Drogenkonsums. Vom Gesetz her ist es verboten harte Drogen (z.B. Kokain, Crystal Meth, Heroin oder Speed) zu konsumieren und mitzuführen. Es gibt jedoch eine Art Duldungspolitik. An bestimmten Orten, wie zum Beispiel in den bekannten Coffeeshops, können in Amsterdam weiche Drogen konsumiert werden. Auch geringe Mengen an weichen Drogen können mitgeführt werden. Ansonsten ist das Mitführen und Konsumieren strengstens verboten.

2. Tabu: Alle Niederländer als Holländer zu bezeichnen

Nicht jeder Niederländer ist auch Holländer. Holland ist lediglich die Bezeichnung für die Provinzen Zuid-Holland und Noord-Holland. Jeden Niederländer also als Holländer zu betiteln wäre genauso als würden Touristen alle Deutschen als Bayern bezeichnen.

3. Tabu: Davon ausgehen, dass alle Deutsch sprechen

Die meisten Deutschen gehen davon aus, dass alle Niederländer deutsch sprechen. Das mag zwar auf den Großteil zutreffen, doch ist es sehr unhöflich, einfach so, Einheimische in Deutsch anzusprechen. Besser ist es im Vorhinein zu fragen, ob das Gegenüber eventuell auch Deutsch oder Englisch spricht.

4. Tabu: Etwas Negatives über das niederländische Königshaus sagen

Niederländer stehen dem niederländischen Königshaus in den meisten Fällen positiv gegenüber. Selbst wenn dies nicht der Fall ist, steht es einem Touristen nicht zu etwas Schlechtes über sein Land oder das Königshaus zu sagen.

Unterhaltung

Trinkgeld und Verhaltensregeln in Amsterdam

Mit Niederländer ins Gespräch zu kommen ist gar nicht schwer. Aufgepasst werden sollte nur auf die Auswahl der Themen. Fußball zählt zu den eher schwierigen Bereichen, genauso wie ein Gespräch über den Zweiten Weltkrieg. Genauso sollte nie etwas Negatives über das Land oder das Königreich gesagt werden.

Ansonsten sollten die gängigen Höflichkeitsformen beachtet werden. Kommt es zu einer privaten Einladung, ist es nie verkehrt ein kleines Geschenk, wie Wein oder Blumen, mitzunehmen. Ansonsten ist es ratsam sich gelassen und höflich zu zeigen.

Was man noch wissen sollte!

Kleidung: Generell ist es genauso wie in Deutschland. Bei offiziellen Anlässen sollte Wert auf eine tadellose Kleidung gelegt werden. In der Freizeit ist es auch kein Problem sich leger zu kleiden. Generell definieren sich die Einheimischen aber nicht über die Kleidung.

Radfahren: Amsterdam zählt zu der Welthauptstadt der Fahrräder. Fast überall kann mit dem Rad gefahren werden. Da viele Niederländer mit diesem Verkehrsmittel unterwegs sind, ist es besser ganz rechts zu fahren, da andere Radfahrer einen oft überholen. Wer selbst überholt, kann zuvor mit der Klingel das Überholen ankündigen.

Private Einladungen: Grundsätzlich sollte nie jemand ohne Voranmeldung besucht werden. Immer auf eine Einladung warten und dann am besten ein kleines Geschenk mitbringen. Wie es auch in Deutschland üblich ist, sollte auf Pünktlichkeit geachtet werden.

Notfälle: Egal ob die Feuerwehr, die Polizei oder ein Notarzt benötigt wird, in den Niederlanden muss die Telefonnummer 112 angerufen werden. Falls nur die Polizei benötigt wird oder es sich nicht um einen Notfall handelt, muss die Nummer 0900-8844 gewählt werden.

Krankheit: Am besten wird hier nach einem Hausarzt gesucht. Bei akuten bzw. ernsten Erkrankungen kann jederzeit die Notaufnahme im Krankenhaus aufgesucht werden.

Einkaufen: Besser ist es am Vormittag alle Einkäufe zu erledigen, da am Nachmittag und Abend die Straßen voll sind. Dann ist es schwierig entspannt zu shoppen und Schaufenster zu betrachten.

So wird der Amsterdam Trip ein Erfolg

Damit die Reise nach Amsterdam unvergesslich wird, sollten immer die gängigen Höflichkeitsformen eingehalten werden. In diesem Zusammenhang ist das Trinkgeld wichtig. Wie auch in Deutschland sollten stets 5 bis 10 % des Rechnungsbetrags gegeben werden. Bargeld ist in den Niederlanden eher unüblich, die meisten Lokalitäten und sogar Märkte erlauben mittlerweile fast nur noch Kartenzahlungen.

Das Rauchverbot in öffentlichen Einrichtungen und in der Gastronomie sollte unbedingt eingehalten werden. Am besten ist es am Abend eine warme Speise zu sich zu nehmen, wie es auch die Einheimischen machen. Bis 22 Uhr ist das fast überall möglich. Werden diese Tipps eingehalten, steht einem Besuch in Amsterdam nichts im Wege.

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