Als einer der ältesten und zugleich schönsten Stadtteile der niederländischen Hauptstadt Amsterdam ist das Rotlichtviertel in jedem Fall einen Besuch wert. Es gilt als eine der Hauptattraktionen. Die Einheimischen nennen es Rossebuurt – die rote Nachbarschaft. Hier finden Touristen von Bordellen über Sex-Shops bis hin zu Restaurants und Museen fast alles was das Herz begehrt. Oftmals findet man es in Reiseführern unter dem Namen De Wallen oder auch De Walletjes.
Als Zentrum des Nachtlebens der Stadt reihen sich hier ebenfalls Nachtclubs, Bars und Coffeeshops aneinander. Kennzeichnend für das Viertel sind leicht bekleidete Damen in bodentiefen Schaufenstern sowie die offene, tolerante Haltung gegenüber Prostitution und Pornografie. Es gibt eine ganze Menge zu entdecken – sowohl bei Tageslicht als auch nachts, wenn die roten Lichter angehen.
💯 Tickets das Museum der Prostitution | 14,50 € | Zum Anbieter |
💯 Museum + Grachtenfahrt | 27,00 € | Zum Anbieter |
💯 Rotlichtviertel – Tour (D) | 32,50 € | Zum Anbieter |
💯 Rotlichtviertel Tour durch De Wallen | 34,50 € | Zum Anbieter |
💯 Führung durch einen Stripclub (E) | 21,00 € | Zum Anbieter |
💯 Red Light District: Walking Tour (E) | 52,00 € | Zum Anbieter |
Richtig verhalten – Ärger vermeiden
❗ KEINE FOTOS – Wie auf zahlreichen Hinweisschildern offensichtlich zu lesen ist, lautet Regel Nummer eins im Vergnügungsviertel der niederländischen Hauptstadt: Fotografieren ist verboten! Das gilt zumindest und vor allem für das Ablichten der Damen in den Schaufenstern. Auch nur der Versuch dies zu tun, kann im besten Fall dazu führen, dass die Kamera dank eines Bodyguards oder der fotografierten Dame selbst in der Gracht landet.
❗ Nicht stören – Die zweite Regel bezieht sich auf Störungen – sowohl der Damen bei ihrer Arbeit als auch der Anwohner. Es gilt, nicht zu klopfen oder anderweitig zu stören, wenn der Vorhang eines Schaufensters geschlossen ist, denn dann ist die Dame dahinter gerade beschäftigt. Zudem sollte von unnötigen Lärm dringend abgesehen werden, um die Anwohner nicht um ihren Schlaf zu bringen.
❗ Kein Smalltalk – Auch ist zu beachten, dass die Damen hier arbeiten – sie stehen nicht für zeitraubenden Smalltalk oder gar Interviews zur Verfügung. Anschauen ist erlaubt, anfassen allerdings nur mit Erlaubnis und natürlich gegen Geld.
❗ Achtung Taschendiebe – Von den vielen Eindrücken abgelenkt, passiert es schnell, dass die eigenen Wertsachen in Vergessenheit geraten. Dies nutzen Taschendiebe im Viertel gern aus. Es gilt deshalb, die Handtasche und das Handy stets eng am Körper zu tragen. Allein aus diesem Grund ist es ratsam, bestenfalls in einer Gruppe durch die Straßen zu schlendern. Das kann auch verhindern, dass Händler versuchen ihre Drogen an den Mann zu bringen. Der Besitz und Konsum wird streng bestraft – eine Tatsache, die so mancher Besucher angesichts des offensichtlichen Marihuana-Konsums unterschätzt.
Prostitution mit langer Tradition
Die Tradition der Prostitution in der niederländischen Hauptstadt ist lang und überwiegend geprägt von Toleranz. Bereits im 17. Jahrhundert kehrten im heutigen Rotlichtbezirk Seefahrer nach monatelangen Überfahrten ein, um sich zu vergnügen. Ein Prostitutionsverbot sorgte allerdings dafür, dass Frauen ihre Dienste nur in versteckten Stuben anbieten durften.
Diese wurden geduldet ebenso wie die Prostitution in Spielhäusern, die ab dem 18. Jahrhundert Betten für einige Damen zur Verfügung stellten und sich so mehr und mehr in Bordelle verwandelten. Das Verbot wurde 1811 aufgehoben, dennoch war offensichtliche Prostitution weiterhin nicht gern gesehen und fand eher hinter verschlossenen Türen statt.
Im Jahr 2000 erfolgte die Legalisierung der Prostitution in Amsterdam – weltweit einer der ersten Orte, an denen dies geschah. Einen Einblick in die Geschichte des ältesten Gewerbes der Welt erhält man auch im Red Light Secrets, dem Museum der Prostitution, in der Oudezijds Achterburgwal 60h. Hier gibt es sogar in Englisch Einblicke aus erster Hand.
Tickets für das Museum der Prostitution
Das Vergnügungsviertel bei Tag
Vergnügungswillige Touristen strömen seit der Legalisierung der Prostitution jährlich zu Millionen in das weltbekannte Rotlichtviertel der niederländischen Hauptstadt. Es verläuft ganz in der Nähe des Hauptbahnhofes entlang der Ufer der Grachten „Oudezijds Voorburgwal“ und „Oudezijds Achterburgwal“. Auf einer Gesamtfläche von etwa 6.500 Quadratmetern gibt es einiges zu tun und zu entdecken:
Zuallererst sei erwähnt, dass es eine ganze Reihe geführter Touren durch das Vergnügungsviertel gibt. Diese umfassen die Highlights und ermöglichen interessante Einblicke aus der Perspektive eines Einheimischen. Wer lieber auf eigene Faust erkundet, kann dies natürlich ebenso guttun.
Bei Tageslicht werden die langen schmalen Pflastersteingassen des Viertels sichtbar und die Architektur des 14. Jahrhunderts hinterlässt Eindruck. Inmitten des Vergnügungsviertels steht die Oude Kerk, zu Deutsch „alte Kirche“ – erbaut in gotischem Stil und erkennbar an ihrem verschnörkelten Turm, der vom Hauptbahnhof zu erspähen ist.
Direkt vor der alten Kirche befindet sich die Belle Statue, eine Bronzestatue, die zu Ehren aller Prostituierten rund um den Globus errichtet wurde. Sie ist das weltweit erste und gleichzeitig einzige Denkmal ihrer Art und wurde vom Künstler Els Rijerse entworfen.
Beim Spazieren entlang der Grachten überraschen die restaurierten Fassaden und die Mischung aus trendigen Anwohnern und Besuchern. Die alten Gebäude und gewundenen Gassen versprühen Charme. In den Sommermonaten laden Restaurants und Livemusik zum Verweilen ein. Das Café Pacifico beispielsweise gilt in Europa als eines der ersten mexikanischen Restaurants. Meist ist der Duft von Marihuana aus den zahlreichen Coffeeshops wahrnehmbar. In diesen lassen sich neben der grünen Droge häufig gemütlich Kaffee, Tee und Softdrinks konsumieren – Alkohol ist verboten.
Ein Besuch der zahlreichen Sexshops lohnt sich in jedem Fall, auch für diejenigen, die keine Absicht haben Souvenirs mitzunehmen – hier lassen sich für jegliche sexuelle Vorliebe passende Accessoires und Kuriositäten finden. Der wohl bekannteste dieser Läden ist die Condomerie – ob diese nun eher als Souvenirshop oder Museum betrachtet wird, bleibt jedem selbst überlassen. Auch bekannt unter dem Namen Kondom-Shop Het Gulden Vlies, bietet der Laden Kondome in allen erdenklichen Farben, Formen, Geschmacksrichtungen und Größen an. Zudem sind jede Menge Bücher und Informationen rund um das Verhütungsmittel erhältlich.
Und für Liebhaber außergewöhnlicher Museen gibt es noch sehr viel mehr zu entdecken: Das Marihuana-Museum gibt Einblicke in die Welt des Cannabis – von Anbau über Konsum bis hin zur Verwendung zu medizinischen Zwecken. Erotische Skulpturen, Literatur sowie Zeichnungen warten darauf, im Erotik-Museum bestaunt zu werden. Es begrüßt seine Besucher mit sexy Animationsfilmen und ist unterteilt in verschiedene Bereiche – einer davon ist beispielsweise dem Sadomasochismus gewidmet.
Rotlichtviertel bei Nacht – Sightseeing und Erlebnis
Sobald es dunkel wird in Amsterdam, gehen die roten Lichter an. Die Damen in den Schaufenstern nehmen ihre Plätze ein und bieten ihre Dienste an. Die Preise für 20 Minuten Vergnügen liegen zwischen 50 und 100 Euro. Wer besondere Vorlieben hat, findet eine Gasse nur für farbige Damen, in einer anderen arbeiten fast ausschließlich übergewichtige Prostituierte und in einer weiteren sogenannte Ladyboys. Ein blaues Licht in den Schaufenstern weist darauf hin, dass sich dahinter eine transsexuelle Prostituierte befindet.
Für partywütige Touristen bietet sich ein Pub Crawl an. Dabei wird die Nacht zum Tag gemacht – gemeinsam mit anderen Feiernden in unterschiedlichen Clubs des Viertels. Musiktechnisch ist für jeden etwas dabei – in rockigen Kneipen wird teilweise Livemusik gespielt, Nachtclubs ziehen Tanzwütige mit Hip Hop an, in Irish Pubs wird Guinness serviert und in den zahlreichen Bars lassen sich leckere Cocktails schlürfen. Für Homosexuelle gibt es übrigens spezielle Bars und Kinos in der Warmoesstraat. Das Partyvolk ist meist zwischen 23 und 2-3 Uhr nachts im Rotlichtviertel anzutreffen.
Innerhalb dieses Zeitraumes werden beispielsweise in den berüchtigten Theatern Casa Rosso und Moulin Rouge zahlreiche Live-Sex-Shows geboten, die Nacht für Nacht jede Menge Schaulustige anlocken. Eine andere Option sind Peep-Shows, bei denen die Besucher in Videokabinen sitzen. Wenn man schon in Amsterdam ist und eine obligatorische Runde im Rotlichtbezirk dreht und dann noch Lust auf eine Show hat, ist wie gesagt das Erotik Theater Casa Rosso empfehlenswert. Im Sommer, am Wochenende und nach 21:00 Uhr kann es hier auch schon mal richtig voll werden und zu Warteschlangen kommen. Ticketinhaber für das Casa Rosso haben Zutritt ohne Anstehen.
Wenn man das Rotlichtviertel als Tourist betreten möchte und sich dabei etwas unsicher fühlt, sollte sich eher einer der zahlreichen Führungen oder Rundgänge durch die berüchtigten Straßen anschließen. Damit man vor Ort nicht in falsche Hände gerät, gibt es hier schon mal ein paar Buchungstipps:
Amsterdamer Rotlichtviertel | Preis* | Ticket |
---|---|---|
Rotlichtviertel – Tour 2 Stunden (D) | 32,50 € | Zum Anbieter |
Rotlichtviertel Tour durch De Wallen | 34,50 € | Zum Anbieter |
Führung durch einen Stripclub (E) | 21,00 € | Zum Anbieter |
*Da die Touren Preisschwankungen unterliegen gilt nur der aktuelle Preis des Anbieters.
Für all diejenigen, die gern einmal am eigenen Leib erfahren möchten, wie sich eine Prostituierte in einem der Schaufenster fühlen mag, lohnt sich der Besuch des PIC. Es handelt sich dabei um das Informationszentrum über Prostitution, welches von einer ehemaligen Prostituierten gegründet wurde und seitdem Anlaufstelle für Besucher und Prostituierte gleichermaßen ist.
Eine Führung durch das Zentrum beinhaltet Wissenswertes zum Thema Prostitution, Hintergrundinformationen zum Viertel sowie den Besuch eines Fenster Bordells beziehungsweise einer Sex-Show auf Wunsch. Ein einstündiger Kurs entführt interessierte Touristen in die Welt einer Prostituierten – inklusive passendem Outfit und dem Anpreisen des eigenen Körpers in einem Schaufenster.
Wem der Sinn eher nach ein wenig Geschichte und Kultur steht, erreicht zu Fuß innerhalb kurzer Zeit das Jüdische Viertel, die Waterlooplein sowie den Nieuwmarkt-Platz.
Das Vergnügungsviertel ist übrigens nicht nur der Party Hotspot der Stadt schlechthin, sondern ebenso Wohngebiet. So findet sich direkt neben den Schaufenstern der Prostituierten auch ein Kindergarten. Der Zutritt erfolgt per Iriserkennung, um maximale Sicherheit zu gewährleisten. Damit es zwischen Touristen und den Anwohnern oder auch den hier arbeitenden Prostituierten nicht zu ungewollten beziehungsweise unerwünschten Vorfällen kommt, gibt es einige wichtige Grundregeln beim Besuch des Viertels zu beachten – sowohl bei Tageslicht als auch nachts.
Party in „De Walletjes“
Wer genug gesehen hat von Rembrandt, Vermeer oder Van Gogh und Amsterdam etwas lustiger erleben will, kann im Rotlichtviertel alleine losziehen oder sich aber einer Kneipen- und Party Touren anschließen. Auch hierfür gibt es hier auch ein paar Vorschläge:
Touren | Preis * | Ticket |
---|---|---|
Rotlichtviertel & Coffeeshop | 35,00 € | Zum Anbieter |
De Wallen Rundgang | 35,00 € | Zum Anbieter |
Kneipentour durchs Rotlichtviertel | 28,00 € | Zum Anbieter |
*Die Preise unterliegen Veränderungen. Es gilt das aktuelle Angebot des Anbieters. Alles Wissenswerte, Details und Inhalte der jeweiligen Touren stehen auf der Seite des Anbieters.
Was macht das Rotlichtviertel so besonders?
Viertel wie das eben beschriebene gibt es in zahlreichen Städten rund um den Globus. Warum also erst in die Niederlande reisen? Es handelt sich schlicht und einfach um ein sehr sicheres Viertel für Touristen. Polizisten und Bodyguards sind permanent im Einsatz und sorgen dafür, dass sowohl Besucher als auch Dienstleister sich sicher fühlen können. Die Prostituierten sind verpflichtet, sich regelmäßigen Test zu unterziehen und sich an professionelle Richtlinien zu halten.
Das und mehr macht den Besuch im Vergnügungsviertel für allein reisende Junggesellen ebenso attraktiv wie für Paare auf der Suche nach etwas Abwechslung. Am besten jeder spaziert selbst einmal durch die schmalen Gassen, erlebt die ein oder andere Überraschung und macht sich selbst ein Bild vom bunten Treiben in der Hauptstadt der Niederlande.
Lage des Rotlichtviertels
Das Viertel liegt zentral in Amsterdam in einer fußläufigen Entfernung von etwa 10 Minuten vom Central Bahnhof. Die verschiedenen postalischen Adressen lauten Oudezijds Achterburgwal oder Oudezijds Voorburgwad. Orientieren kann man sich aber auch am bekannten Nieuwmarkt, ein lebhafter Platz in der Innenstadt von Amsterdam mit zahlreichen Restaurants und Geschäften.
Hier halten auch die Metrolinien 51, 53 & 54. Vieles spielt sich auch ab um die bekannte “Oude Kerk”, das älteste erhaltene Bauwerk in der niederländischen Hauptstadt Amsterdam. Sie befindet sich ebenfalls mitten im Amsterdamer Rotlichtviertel.
Übrigens auch das gibt es in Amsterdam – Gay-Bar-Kneipentour
Tipp: Wer am liebsten Tanzen gehen möchte, der verabschiedet sich aus den Kneipenvierteln von Amsterdam und geht in den internationalen Amsterdam Club Escape am Rembrandtplein 11.
Vorschlag für Junggesellenabschied
Wer unbedingt etwas für einen Junggesellenabschied sucht und im Amsterdamer Rotlichtviertel keine bösen Überraschungen erleben möchte, sollte sich hier eine passende Veranstaltung Junggesellenabschieds-Tour aussuchen. Sehr gut geeignet für Gruppen bis zu 20 Personen.